Bücher, die ich in Q1 gelesen habe
Wie die meisten von uns, habe auch ich die letzten Wochen damit verbracht, es mir zuhause gemütlich zu machen und meine Nase in diversen Büchern zu vergraben. Mein Ziel für 2020 war es, 35 Bücher zu lesen. Mittlerweile erscheint mir dieses Ziel sogar mehr als greifbar. Zumal ich sogar schon 11 von 35 Büchern in nur den ersten 3,5 Monaten des Jahres gelesen habe. Und weil ihr mich immer wieder nach meiner Meinung zu den Büchern, die ich gerade lese fragt, gibt es heute einen kleinen Einblick in die Bücher, die ich in Q1 gelesen habe.
Übrigens: In meinem Instagram Story Highlight “books” seht ihr, was ich gerade lese.
Meine Q1 Leseliste | 11/35
Benedikt Wells – Vom Ende der Einsamkeit (5/5 ★)
Vom Ende der Einsamkeit ist eines dieser Bücher, die mir mehrfach lobend empfohlen wurden, an die ich mich aber einfach nicht ran getraut habe. Zu groß war die Erwartung. Zu groß die Chance enttäuscht zu werden. Nun ja. Dem war nicht so. Ich habe das Buch geliebt. Mit all seinen Facetten. Schon lange hat mich kein Buch mehr so mitgerissen und in den Bann gezogen wie Benedict Wells Vom Ende der Einsamkeit. Am liebsten hätte ich das Buch in einer Sitzung verschlungen, mich in Wells Worte eingehüllt und vergraben. Doch dann wollte ich nicht, dass es endet, dass seine Worte mich verlassen, ich wieder zurück in der Realität wäre. Ich finde mich oft in Gedanken und Gefühlen der Charaktere wieder. Und hier fühlte ich den Schmerz so tief, die Trauer umhüllte mich, die Hoffnung lies mich schweben. Schon lange habe ich nichts mehr gelesen, bei dem ich sofort wusste es würde mich nachhaltig so beeinflussen wie Vom Ende der Einsamkeit. Und dann war es da. Und ich hab mich schlagartig verliebt.
Maja Lunde – Die Letzten Ihrer Art (4/5 ★)
Die Letzten Ihrer Art ist das dritte Buch in Maja Lunde’s Reihe. Man muss die Bücher nicht unbedingt nacheinander lesen, da sie nicht wirklich aufeinander aufbauen. Es hilft jedoch Die Geschichte der Bienen und Die Geschichte des Wassers zu lesen um die dystopische Welt in ihren Büchern zu verstehen.
Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?
Nena Schink – Unfollow: Wie Instagram Unser Leben Zerstört (2.5/5 ★)
Nena Schink ist süchtig. Ihre Droge: Instagram. Alles beginnt mit einem Experiment: Für das Jugendportal vom Handelsblatt soll sie selbst zur Influencerin werden. Nena, die sich sonst wenig um die Meinung anderer schert, bettelt nun bei ihren Freundinnen um Likes und Kommentare. Nena beginnt sich zu fragen: Warum sexualisiert sich eine Generation, die alle Chancen hat, freiwillig? Wieso machen wir uns abhängig von einer virtuellen Scheinwelt?
Ich muss zugeben, der Ansatz und die Argumente in diesem Buch fand ich stimmig. Die Fragen die sich Nena Schink stellt sind valide, wichtig und absolut richtig. Die persönliche Vendetta gegen Influencer (die teilweise sogar namentlich genannt und durch den Dreck gezogen werden) finde ich jedoch eher abwertend, als aufbauend. Das Buch macht nachdenklich, ja. Inwiefern man gesellschaftlichen Wandel doch durch das zelebrieren der eignen Person und dem unterdrücken anderer erreichen will, steht für mich in Frage.
Margarete Stokowski – Untenrum frei (4.5/5 ★)
War es das jetzt mit der sexuellen Revolution? Sind wir unendlich liberal, weil mit nackten Brüsten für Tierfutter und Baumärkte geworben wird? Mitnichten, sagt Margarete Stokowski. Es gilt auch noch im 21. Jahrhundert, Machtstrukturen aufzusprengen, über Sexualität zu sprechen und über Geschlechterrollen, die wir mit riesigem Aufwand spielen. Die Autorin möchte keine neuen Regeln aufstellen, sondern von längst überkommenen Vorstellungen befreien und gegen Tabus angehen.
Stokowskis Schreibstil ist locker, lustig und unglaublich leicht verdaulich. Sie macht die Thematik von Feminismus sehr gut zugänglich und gibt einen guten Einblick, sowie persönliche Anekdoten zu wichtigen gesellschaftsrelevanten Themen. Ich kann dieses Buch jedem Empfehlen, der sich mit Feminismus beschäftigt oder einen ersten Eindruck bekommen möchte.
Englischsprachige Bücher
Rachael Lippincott – Five Feet Apart (4/5 ★)
Ihre Liebe könnte sie das Leben kosten
Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allen fernhalten, um ihr ohnehin schon desaströses Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme. Will hat jede Hoffnung schon aufgegeben. Sobald er 18 ist, wird er die klinische Studie abbrechen und dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.
Will ist genau so jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so gefährlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?
Ein unfassbar schönes, herzzerreißendes Buch, welches mich sehr an John Greens The Fault in Our Stars erinnerte. Wer auf der Suche nach einem emotionalen aber leicht zu lesendem YA-Abenteuer ist, der wird hier bestimmt fündig. Es gibt auch einen Film zu dem Buch, der sehr empfehlenswert ist.
Margaret Atwood – Good Bones (3.5/5 ★)
Eine Kurzgeschichten und Parabell-Sammlung von Autorin Margaret Atwood. Unfassbar witzig und für Fans ihres Schreibstiles und ihrer Kreativität absolut empfehlenswert. Wer mit ihren anderen Werken nicht vertraut ist, wird mit diesem Buch an sich nicht viel anfangen können.
Emilie Pine – Notes to Self (4.5/5 ★)
Notes to Self ist eine Sammlung von Kurzgeschichten von Emilie Pine an sich selbst. In diesen arbeitet sie ihre Jugend und Geschehnisse in ihrem Leben auf. Dabei geht sie immer wieder auf Themen wie Abhängigkeit, Sexualität, Feminismus, Frau-Sein und ihrer eignen Interpretation und Auffassung dessen ein. Für mich war dieses Buch ein unerwarteter Höhepunkt. Ich liebe ihren Schreibstil und habe mich selbst in vielen ihrer Geschichten wiedergefunden, was das Lesen dieses Werkes sehr emotional und besonders machte.
Diana Evans – Ordinary People (3/5 ★)
Ordinary People ist eine Geschichte von zwei Paaren die sich in einer Krise wiederfinden. Zwischen alter Liebe, Kindern und Problemen des Alltags am Rande der Großstadt müssen sich die vier Hauptcharaktere des Buches diversen Problemen stellen, und ihre Beziehung zueinander neu definieren.
Ich persönlich hatte unheimlich viel Spaß bei diesem Buch und fand es sehr erfrischend. Leider konnte ich mich nicht immer zu 100% auf die Story einlassen und fand mich oft gelangweilt zwischen den Zeilen wieder. Wer eine spannende Lektüre für den Sommer braucht, hat hier vielleicht mehr Glück als ich.
Nathan Englander – What We Talk About When We Talk About Anne Frank (3/5 ★)
Ein amerikanisches Ehepaar bekommt Besuch aus Israel und verbringt mit dem ultraorthodoxen Pärchen einen geselligen Abend – bis sie am Ende das »Anne-Frank-Spiel« spielen: Wer würde dich verstecken, wenn es zu einem zweiten Holocaust käme.
Diese und noch weitere Kurzgeschichten behandeln die jüdische Geschichte und die Frage nach Identität.
James R. Doty – Into the Magic Shop (4/5 ★)
»Möchtest du wissen, was wahre Magie ist?« Als der 12-jährige James Doty den kuriosen Laden für Zauberbedarf betritt, ahnt er nicht, welche Wendung sein Leben nehmen wird. Was die liebenswürdige Ruth den schüchternen Jungen aus ärmlichen Verhältnissen lehrt, ermöglicht ihm, seine kühnsten Träume zu verwirklichen: Durch vier einfache Übungen befreit er sich von dem Gefühl, Opfer seiner Lebensumstände zu sein. Er wird Chirurg, dringt in die Tiefen der Gehirnforschung vor und hat als Unternehmer immensen Erfolg. Ruths letzte Lektion ignoriert er jedoch, nämlich sein Herz für andere zu öffnen. Und so steuert er auf eine Katastrophe zu.
Sara Barnard – A Quiet Kind of Thunder (4/5 ★)
Steffi spricht nicht, hat aber viel zu sagen. Rhys kann nichts hören, aber hört immer zu. Durch einen Zufall treffen die beiden in der Schule aufeinander und werden innerhalb kürzester Zeit unzertrennlich. Doch kann ihre junge Liebe die einzigartigen Probleme ihrer Beziehung überstehen?
Schon lange fand ich kein Young-Adult Buch mehr so schön wie dieses hier. Es thematisiert Dinge wie Social Anxiety und Inklusivität in einem so natürlichen Setting, welches mit den normalen Problemen junger Erwachsener einhergeht. Eine wunderschöne Geschichte, die mich sehr berührt hat. Sara Barnard’s Schreibstil ist leicht verdaulich, sehr präzise und unfassbar nachempfindbar.
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